mit der Bedürfnispyramide nach Maslow

Vielleicht ist gerade das Jahresende eine gute Zeit, um Inventur zu machen. Inventur mit den eigenen Bedürfnissen und wie weit wir diesen gerecht werden, um körperlich und seelisch gesund zu sein, bleiben oder werden.

Hierfür ziehe ich in diesem Blogbeitrag einmal die Bedürfnispyramide des Psychologen Abraham Maslow ran.

Maslow hat die Bedürfnisse von Menschen hierarchisch in eine Pyramide aufgeteilt. Anhand dieser Pyramide können Sie für sich selbst feststellen, auf welcher Stufe Sie stehen.

Seine eigenen Bedürfnisse zu kennen und daraus abzuleiten, welche Motivationen unsere Handlungen und Verhaltensweisen haben, kann ein Faktor sein, dem Genesungsprozess oder dem großen Ziel „Gesundheit“ näher zu kommen.

In der heutigen Zeit hat für viele berufliche Sicherheit in der Bedürfnisskala Priorität, aber auch das Bedürfnis nach familiärem Zusammenhalt, oder nach einem guten sozialen Netzwerk und Liebe stehen im Zentrum.

Welche Themen stehen auf Ihrer Bedürfnisliste oben und welches Bedürfnis motiviert Sie zu welcher Handlung?

Ebenso können Sie herausfinden, welche Bedürfnisse bei Ihren Mitmenschen gerade auf der Agenda stehen. Wenn Sie das für sich reflektieren können, dann können Sie eventuell auch verstehen, warum Ihr Gegenüber sich verhält, wie es sich verhält, welches Bedürfnis des Gegenübers zu welcher Handlung führt.

Maslow sagt, dass man die nächste Bedürfnisstufe erst erreichen kann, wenn man die Bedürfnisse, der vorherigen Stufe gestillt hat. Bedürfnisse, die erfüllt sind, funktionieren nicht mehr motivierend.

Ein einfaches Beispiel:

Auf der ersten Stufe der Bedürfnisskala stehen Basisbedürfnisse, wie Ernährung, oder Schlaf. Es geht ums Überleben, um Dinge, damit unser Körper optimal funktionieren kann.

Ohne, dass Sie diese Bedürfnisse befriedigen, können Sie die zweite Stufe der Bedürfnispyramide nur schwer erklimmen. Sie können beispielsweise die Bedürfnisstufe „Sicherheit“ nicht erreichen, wenn Sie nicht ausreichend Nahrung zur Verfügung haben, um zu überleben. Ein Körper, der hungert, kann sich nicht sicher fühlen. Ein Mensch, der zu wenig Schlaf bekommt, ruht nicht, fühlt sich gehetzt oder gestresst. Haben Sie schon mal probiert, hungrig und unausgeschlafen einen überaus guten Job zu machen? Wir alle kennen diesen einen Freund, der unausstehlich ist, wenn er Hunger hat oder diese eine Freundin, die angriffslustig ist, wenn sie nicht ausgeschlafen ist. Das ist ganz verständlich, wenn man sich die Bedürfnispyramide anschaut und verinnerlicht hat. Fragen Sie sich also, wie es um Ihre Ernährung und Ihren Schlaf bestellt ist? Bekommt Ihr Körper regelmäßig auf dieser Stufe alles, was er benötigt, um zu funktionieren?

Haben Sie Hunger oder ihr Schlafdefizit gestillt, dann werden Sie sich nicht mehr überaus für Nahrungssuche oder Schlaf motivieren müssen und können sich um die nächst höhere Bedürfnisstufe kümmern. Wie schön ist es, ausgeschlafen und satt durchzustarten?!

Werden Sie sich darüber bewusst, dass es, je weiter Sie auf Ihrer Bedürfnispyramide nach oben klettern möchten, umso wichtiger ist, dass Sie sich zunächst um die darunterliegenden Stufen kümmern.

In der heutigen Zeit leben wir in unseren Breiten sehr im Luxus und mit Luxus meine ich, die Möglichkeiten, sich entfalten zu können, individuelle Wege gehen zu können, etc. Wir müssen nicht jagen gehen, um Nahrung zu finden und wir müssen auch nicht mehr in kalten, nassen Höhlen schlafen. Trotzdem ist es häufig ein Problem, dass wir uns nicht ausreichend um eine gesunde Ernährung und ausreichend Schlaf kümmern.

Wir fragen uns allzu oft, warum wir dies oder jenes nicht hinbekommen? Wieso bekomme ich diese eine Sache nicht hin? Vielleicht liegt es daran, dass Sie nicht ausgeschlafen sind. Und mit „ausgeschlafen“ ist nicht eine Nacht mal gut geschlafen gemeint. Kümmern Sie sich regelmäßig und ausreichend um diese Bedürfnisse gewissenhaft.

Es ist uns ein großes Bedürfnis, anerkannt zu sein, gemocht zu werden oder als Mensch wertgeschätzt zu werden. Wir wünschen uns soziale Anerkennung, eine liebende Partnerin oder einen Partner, Freunde, die uns mögen. Können wir auch dieses Bedürfnis stillen, so ist die nächste Stufe in der Bedürfnispyramide nach Maslow, die der individuellen Bedürfnisse.

Wertschätzung für das, was man macht, oder die Anerkennung dafür, etwas erreicht zu haben. Ein Bedürfnis nach Geltung. Das gilt es aber auch, für sich selbst so sehen zu können.

Haben Sie sich schon mal gefragt, ob das, was Sie von anderen verlangen, was diese Ihnen an Wertschätzung geben sollen, Sie sich selbst auch entgegenbringen können?

Die Spitze der Bedürfnispyramide bildet das Bedürfnis nach Selbstverwirklichung. Für viele Menschen ist es wichtig, sich selbst zu verwirklichen, während andere damit beschäftigt sind, bei Familie oder Kollegen Anerkennung zu erhalten.

Die Spitze der Bedürfnispyramide zu erreichen, kann laut Maslow nie vollkommen erreicht werden, wenn die Grundbedürfnisse der ersten Stufen nicht erfüllt werden.

Ganz deutlich ausgedrückt:

Ein Mensch, dessen Bedürfnis nach Nahrung, Schlaf oder sozialem Zusammenhalt nicht gestillt ist, der wird es schwer haben, sein Bedürfnis nach Selbstverwirklichung zu befriedigen.

Was hat das alles jetzt mit Schmerzen, chronischen Beschwerden oder anderen Problemen zu tun?

Diese Frage werden Sie sich jetzt wahrscheinlich selbst beantworten können.

Sind die Basisbedürfnisse nicht erfüllt, werden Sie es schwer haben, Bedürfnisse zu stillen, wie zum Beispiel Sozialkontakte oder Individualbedürfnisse, die Ihnen und Ihrer physischen und mentalen Gesundheit zuträglich sein könnten. Sie werden sehr zu schaffen haben, regelmäßig einer ausgleichenden Sportart oder einem Hobby nachzugehen, wenn Sie dauerhaft müde sind, oder Ihr Körper nicht ausreichend mit wichtigen Nährstoffen versorgt ist und so weiter.

Vielleicht haben Sie zwischen den Jahren ein wenig Zeit, um eine kleine Inventur bei sich durchzuführen.

Ich lade Sie ein, diese Fragen einmal für sich zu beantworten:

  • Auf welcher Stufe stehe ich gerade?
  • Mit welchem Bedürfnis bin ich gerade beschäftigt?
  • Was sind meine Motive? Was meine Handlungen, die daraus resultieren?
  • Habe ich das Gefühl, an einem Punkt zu sein, an dem ich gerade nicht weiterkomme?
  • Gibt es ein Bedürfnis der darunterliegenden Stufe, dass ich vielleicht nicht vollkommen erfüllt habe?