Um neue Behandlungsmöglichkeiten für Parkinson-Patienten zu erforschen, hat eine Pilotstudie die Auswirkungen der transkutanen aurikulären Vagusnervstimulation (taVNS) auf Gangstörungen bei Menschen mit Parkinson untersucht. Im folgenden Beitrag möchte ich Ihnen die Ergebnisse dieser Studie näher bringen.
Was ist der Vagusnerv?
Der Vagusnerv ist ein Nerv, der eine Vielzahl von Funktionen steuert, einschließlich Bewegungen.
Wie funktioniert die taVNS?
Die taVNS nutzt elektrische Impulse, um den Vagusnerv zu stimulieren
Wie wurde in der Studie die Stimulation durchgeführt?
Positionierung der Elektroden: Spezielle Elektroden werden am linken Ohr in der Nähe des Vagusnervs platziert.
Stimulationsparameter: Die elektrischen Impulse haben bestimmte Eigenschaften wie eine Frequenz von 20 Hz und eine Pulsweite von 500 μs. Sie werden in regelmäßigen Intervallen von 60 Sekunden abgegeben.
Stimulationsintensität: Die Intensität der Impulse wird individuell angepasst, um sicherzustellen, dass sie wirksam sind, aber keine Schmerzen verursachen.
Stimulationssitzungen: Die Patienten dieser Studie erhielten diese Behandlung zweimal täglich über einen Zeitraum von 7 Tagen. Jede Sitzung dauerte 30 Minuten.
Kontrollgruppe: Bei der Kontrollgruppe wurden die Elektroden an derselben Stelle platziert, aber keine echten Impulse abgegeben.
Überwachung von Nebenwirkungen: Während der Behandlung wurden mögliche Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen oder Schwindel beobachtet und dokumentiert, um sicherzustellen, dass die Behandlung sicher ist.
Ergebnisse der Studie
Diejenigen, die die aktive taVNS erhielten, zeigten deutliche Verbesserungen in ihrem Gang im Vergleich zu denen, die eine Scheinbehandlung erhielten. Schrittlänge, -tempo und -variabilität verbesserten sich signifikant im Vergleich zur Placebogruppe.
Zusätzlich wurde in dieser Studie auch die Gehirnaktivität während des Gehens mittels funktioneller Nahinfrarotspektroskopie (fNIRS) geprüft. Dabei zeigte sich, dass Parkinson-Patienten im Vergleich zu gesunden Probanden während des Gehens erhöhte Veränderungen in bestimmten Bereichen ihres Gehirns aufwiesen. Interessanterweise wurden diese Veränderungen nach der taVNS-Therapie im linken primären somatosensorischen Kortex signifikant reduziert.
Diese Ergebnisse sind vielversprechend und könnten einen bedeutenden Fortschritt in der Behandlung von Parkinson-Patienten bedeuten.
Quelle: Zhang, H., Cao, X. Y., Wang, L. N., Tong, Q., Sun, H. M., Gan, C. T., Shan, A. D., Yuan, Y. S., & Zhang, K. Z. (2023). Transcutaneous auricular vagus nerve stimulation improves gait and cortical activity in Parkinson’s disease: A pilot randomized study. CNS neuroscience & therapeutics, 29(12), 3889–3900. https://doi.org/10.1111/cns.14309
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